Theodor Hellbrügge (1919–2014) | ZiFF-Fortbildungen

Theodor Hellbrügge war ein deutscher Kinderarzt und einer der maßgeblichen Wegbereiter der Sozialpädiatrie in Deutschland. Er prägte die Vorstellung, dass die Entwicklung und Behandlung von Kindern nicht allein durch medizinische Versorgung, sondern durch ein interdisziplinäres Zusammenspiel von Medizin, Therapie, Pädagogik und Psychologie gefördert werden muss.

Nach seiner Ausbildung zum Kinderarzt lehrte Hellbrügge an der Ludwig-Maximilians-Universität München, wo er 1968 das erste Sozialpädiatrische Zentrum (SPZ) in Deutschland gründete. Dieses Modell verband klinische Medizin mit entwicklungsorientierter Förderung und bildete die Grundlage für ein Netzwerk vergleichbarer Einrichtungen im gesamten deutschsprachigen Raum.

Besondere Bedeutung hatte Hellbrügges Engagement für Kinder mit Entwicklungsstörungen und Behinderungen. Er setzte sich dafür ein, dass Frühdiagnostik, Frühförderung und Rehabilitation möglichst frühzeitig ineinandergreifen. Internationale Anerkennung fand er durch seine zahlreichen Publikationen sowie durch die enge Zusammenarbeit mit führenden Therapeutinnen und Therapeuten, darunter auch Berta und Karel Bobath, deren neurophysiologisches Behandlungskonzept er in Deutschland förderte.

Hellbrügge erhielt für sein Wirken zahlreiche wissenschaftliche Auszeichnungen. Sein interdisziplinärer Ansatz gilt bis heute als Grundpfeiler der modernen Frühförderung und Sozialpädiatrie.

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