Pankreas | ZiFF-Fortbildungen

Die Bauchspeicheldrüse, auch Pankreas genannt, ist ein lebenswichtiges Organ des Verdauungs- und Hormonsystems im menschlichen Körper. Sie liegt tief im Bauchraum hinter dem Magen und hat eine Vielzahl von wichtigen Funktionen.

Anatomie der Bauchspeicheldrüse:

Die Bauchspeicheldrüse ist ein etwa 15 bis 25 cm langes Organ, das in zwei Hauptbereiche unterteilt ist:

  1. Der exokrine Teil: Dieser macht den Großteil der Bauchspeicheldrüse aus und ist für die Produktion von Verdauungsenzymen verantwortlich. Diese Enzyme werden in den Dünndarm abgegeben, um die Nahrung zu verdauen. Die Enzyme umfassen Lipasen zur Fettverdauung, Proteasen zur Eiweißverdauung und Amylasen zur Kohlenhydratverdauung.
  2. Der endokrine Teil: Dieser besteht aus spezialisierten Zellgruppen, die als Langerhans-Inseln bekannt sind. Hier werden Hormone produziert und ins Blut abgegeben. Die wichtigsten Hormone sind Insulin und Glucagon, die den Blutzuckerspiegel regulieren. Insulin senkt den Blutzucker, während Glucagon ihn erhöht.

Funktionen der Bauchspeicheldrüse:

  1. Verdauungsfunktion: Der exokrine Teil der Bauchspeicheldrüse produziert Enzyme, die in den Dünndarm gelangen und dort die Verdauung von Nahrungsmitteln unterstützen. Diese Verdauungsenzyme sind entscheidend für die Aufspaltung von Proteinen, Kohlenhydraten und Fetten, damit sie vom Körper aufgenommen werden können.
  2. Regulation des Blutzuckerspiegels: Der endokrine Teil der Bauchspeicheldrüse ist für die Regulierung des Blutzuckerspiegels verantwortlich. Insulin ermöglicht es den Zellen, Glukose aus dem Blut aufzunehmen, um sie als Energiequelle zu nutzen. Glucagon dagegen erhöht den Blutzuckerspiegel, wenn er zu niedrig ist, indem es die Freisetzung von Glukose aus der Leber stimuliert.

Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse:

  1. Pankreatitis: Dies ist eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse und kann akut oder chronisch auftreten. Die häufigsten Ursachen sind übermäßiger Alkoholkonsum, Gallensteine oder eine Autoimmunreaktion. Pankreatitis kann zu schweren Bauchschmerzen, Verdauungsproblemen und sogar lebensbedrohlichen Komplikationen führen.
  2. Diabetes mellitus: Diabetes ist eine Stoffwechselerkrankung, bei der die Bauchspeicheldrüse nicht ausreichend Insulin produziert oder die Körperzellen nicht richtig auf Insulin reagieren. Dies führt zu einem anhaltend erhöhten Blutzuckerspiegel und kann zu schweren gesundheitlichen Problemen führen.
  3. Bauchspeicheldrüsenkrebs: Dies ist eine seltene, aber oft tödliche Krebsart. Die Symptome sind oft unspezifisch und treten erst in fortgeschrittenen Stadien auf. Die Heilungschancen sind daher leider oft gering.
  4. Zystische Fibrose: Diese genetische Erkrankung kann zu einer Blockierung der Gangsysteme in der Bauchspeicheldrüse führen, was die Verdauungsenzyme daran hindert, in den Dünndarm zu gelangen. Dies kann Verdauungsprobleme und Mangelernährung verursachen.

Behandlung von Bauchspeicheldrüsenerkrankungen:

Die Behandlung von Bauchspeicheldrüsenerkrankungen hängt von der jeweiligen Erkrankung ab. Bei akuter Pankreatitis kann eine Krankenhausbehandlung, einschließlich Fasten und intravenöser Flüssigkeitszufuhr, notwendig sein. Chronische Pankreatitis erfordert oft eine langfristige Schmerztherapie und die Kontrolle des Alkoholkonsums.

Die Bauchspeicheldrüse ist ein lebenswichtiges Organ mit vielfältigen Funktionen im Körper. Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse können erhebliche Auswirkungen auf die Gesundheit haben und erfordern oft eine sorgfältige Diagnose und Behandlung durch Fachärzte. Präventive Maßnahmen wie eine gesunde Ernährung und der Verzicht auf übermäßigen Alkoholkonsum können dazu beitragen, das Risiko von Bauchspeicheldrüsenerkrankungen zu reduzieren.

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